Private Übungsfahrt — Wie du dich auf eine private Übungsfahrt vorbereitest

Pri­vate Übungs­fahrten sind für die Vor­bere­itung zur prak­tis­chen Führerprü­fung von unschätzbarem Wert. Wie so oft gilt auch hier die Aus­sage „Je mehr Erfahrung, desto bess­er“. In diesem Beitrag erhältst du, aber auch deine Begleit­per­son, wertvolle Tipps, worauf bei ein­er Übungs­fahrt zu acht­en ist.

Im Sep­tem­ber 2015 veröf­fentlichte die Beratungsstelle für Unfal­lver­hü­tung (kurz: BFU) einen Artikel, indem geschrieben stand, dass jed­er Fahrschüler und jede Fahrschü­lerin bis zur Prü­fung ca. 3‘000 Kilo­me­ter gefahren sein sollte. Dies entspricht einem unge­fähren Zeitaufwand von 100 – 120 Stun­den. Natür­lich kannst du diese Menge an Stun­den nicht alle beim Fahrlehrer absolvieren, es sei denn, du bist Mil­lionär. Daher ist es über­aus wichtig auch neb­st den Fahrstun­den mit ein­er Begleit­per­son pri­vate Übungs­fahrten zu absolvieren.

Wer eignet sich als Begleitperson?

„Ich kann nicht pri­vat fahren, ich kenne nie­mand, der mit mir kommt.“ Dies ist eine häu­fige Aus­sage von Fahrschülern. Haupt­säch­lich han­delt es sich dabei um Fahrschüler, die in der Stadt wohnen und deren Eltern kein Auto oder nicht ein­mal einen Führerschein haben. Natür­lich sind die eige­nen Eltern als Begleit­per­son für pri­vate Übungs­fahrten am besten geeignet. Deine Eltern ken­nen dich wohl am besten und kön­nen bere­its vorah­nen, wie du auf bes­timmte Sit­u­a­tio­nen reagieren wirst.

Wenn deine Eltern als Begleit­per­son aus irgendwelchen Grün­den nicht in Frage kom­men, gibt es aber noch viele weit­ere Möglichkeit­en: Onkel, Tante, älter­er Brud­er oder ältere Schwest­er, Nach­bar, Eltern deines besten Fre­un­des oder dein­er besten Fre­undin, Arbeit­skol­le­gen, usw. Frag in deinem Umfeld, ob jemand Zeit und Lust hat mit dir üben zu gehen (kannst ihn/sie dafür ja mal zum Essen ein­laden). Trau dich zu fra­gen, denn mehr als ein „Nein“ kannst du nicht bekommen.

Achte bei dein­er Begleit­per­son auf 4 wichtige Punkte:

» Deine Begleit­per­son sollte fit für den Straßen­verkehr sein und regelmäßig sel­ber Aut­o­fahren.
» Geh immer mit der gle­ichen Per­son üben.
» Deine Begleit­per­son muss min­destens 23 Jahre alt sein und seit min­destens 3 Jahren den Führerschein besitzen.
» Du soll­test die Begleit­per­son gut ken­nen und ein gegen­seit­iges Ver­trauen ist zwin­gend notwendig.

Wie profitiere ich am meisten von einer Übungsfahrt?

Fahrschule Forster - Privat üben - Übungsfahrt

„Ich habe meinen Brud­er ins Train­ing gefahren“ oder „Ich ging mit mein­er Mut­ter zum einkaufen; dabei bin ich gefahren“, sind häu­fige Antworten auf die Frage ob der Fahrschüler / die Fahrschülern in der let­zten Zeit pri­vat übte. Lass dir fol­gen­des gesagt sein: als Übungs­fahrt ist nicht gemeint, dass du den Taxi­di­enst für deine Ver­wandten und Bekan­nten spielst. Natür­lich kannst du Übungs­fahrten auch mit nüt­zlichen Din­gen kom­binieren. Achte aber darauf, dass du nicht immer die gle­iche Strecke abfährst oder nur plan­los in der Gegend herum kurvst.

Gute Vorbereitung

Wichtig ist, dass du dich auf die Übungs­fahrt gut vor­bere­itest. Bevor es auf die Übungs­fahrt geht, setz dich mit dein­er Begleit­per­son zusam­men und besprich mit ihr, was auf der Fahrt geübt wer­den soll und an welchem Ort du das betr­e­f­fende The­ma am besten üben kannst. Dein Fahrlehrer gibt dir jew­eils am Ende ein­er Fahrstunde gerne darüber Auskun­ft, was du noch verbessern kannst und wo du welch­es The­ma am besten üben kannst. Plane also eine Route, auf der du das entsprechende The­ma oft und inten­siv üben kannst. Plane die Route auch nach deinem aktuellen Aus­bil­dungs­stand. Ver­mei­de zum Beispiel dicht­en Verkehr, wenn du noch am Anfang dein­er Aus­bil­dung stehst.

Nimm dir genügend Zeit — Übertreibe es aber nicht

4 Stun­den üben am Stück bringt über­haupt nichts. Aut­o­fahren ver­langt auch von Profis schon die größte Konzen­tra­tion und von Fahran­fängern daher noch mehr. Nach ein­er gewis­sen Zeit geht die Konzen­tra­tion ver­loren. Spätestens dann soll­test du aufhören. Eine gute Übungs­fahrt dauert in der Regel zwis­chen 60 und 90 Minuten.
Geh also pro Woche lieber mehrmals üben als pro Woche nur ein­mal, dafür dann gle­ich mehrere Stun­den. Du hast schlussendlich mehr davon.
Falls du mal einen schlecht­en Tag hast, brich ab und mach an einem anderen Tag weit­er. Etwas durch zu box­en bringt nichts, bere­it­et dir nur schlechte Laune und verun­sichert dich womöglich.

Privat üben bereits vor der ersten Fahrstunde?

Eine Frage, die sich Fahrschüler oft stellen, in der Annahme Fahrstun­den sparen zu kön­nen. Dies hat sowohl Vorteile als auch Nachteile.
Grund­sät­zlich spricht nichts dage­gen, wenn du bere­its weißt, welch­es Ped­al sich wofür eignet, wie das Anfahren funk­tion­iert und vielle­icht auch bere­its die ver­schiede­nen Gänge kennst und somit ein Fahrzeug einiger­maßen bedi­enen kannst. So kannst du dir natür­lich die eine oder andere Fahrstunde in der Vorschu­lung ers­paren.
Achte aber darauf, dass du die „Mödeli“ des Beifahrers nicht übern­immst. Falsch gel­ernte Dinge kön­nen dann oft nur müh­sam und mit großem Zeitaufwand wieder geän­dert werden.

Eigenschaften der Begleitperson

Die Begleit­per­son muss, wie bere­its erwäh­nt, min­destens 23 Jahre alt und seit min­destens 3 Jahren im Besitz des Führerscheins sein. Eben­so übern­immt die Begleit­per­son eine große Ver­ant­wor­tung. Denn sie muss dafür sor­gen, dass die Sicher­heit gewährleis­tet ist und die Verkehrsregeln einge­hal­ten wer­den. Soll­test du als Fahrschüler oder Fahrschü­lerin einen Fehler bege­hen, ist die Begleit­per­son daher verpflichtet einzu­greifen (Hand­bremse oder Griff ins Lenkrad). Daher ist es zwin­gend erforder­lich, dass wenig­stens die Hand­bremse leicht erre­ich­bar ist. Es gibt ver­schiedene Automarken, welche nur eine Fest­stell­bremse auf der linken Seite haben, wie zum Beispiel viele Mer­cedes-Typen. Bitte beachte daher, dass die Hand­bremse unbe­d­ingt in der Mitte ist und von dein­er Begleit­per­son im Not­fall bedi­ent wer­den kann.

Das heißt im Klar­text, dass deine Begleit­per­son nicht nur auf den Verkehr acht­en, son­dern auch dich als Fahrschüler im Auge behal­ten muss.

Set­zt Euch nach der Lern­fahrt zusam­men und besprecht die pos­i­tiv­en sowie auch die neg­a­tiv­en Punk­te der Fahrt. Nur wenn du weißt, was für Fehler du began­gen hast, kannst du auch daraus ler­nen. Soll­ten dabei irgendwelche Unklarheit­en aufgekom­men sein, die auch Deine Begleit­per­son nicht zu beant­worten ver­mag, frag deinen Fahrlehrer in der näch­sten Fahrstunde.

Weitere Personen im Fahrzeug

Grund­sät­zlich ist es erlaubt weit­ere Pas­sagiere außer der Begleit­per­son mitzunehmen. Jedoch stellt sich da natür­lich die Frage ob eine Übungs­fahrt mit 2–3 weit­eren Fahrgästen Sinn macht. Oft kommt es dabei nur zu Diskus­sio­nen und du als Fahrschüler wirst dabei noch mehr abgelenkt.

Lernfahrten im Ausland

Da der Lern­fahrausweis nur in der Schweiz gültig ist, sind Übungs­fahrten im Aus­land strik­te verboten.

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